.... und dann braucht der Hund ne´Tablette ...

Veröffentlicht am 28. September 2025 um 20:34

Irgendwann kommt der Tag bei jedem Hundehalter – der geliebte Vierbeiner ist krank. Der Weg zum Tierarzt ist vielleicht schon ’ne kleine Herausforderung gewesen, Du angespannt, der Hund unsicher.... aber ihr hab es geschafft. Der Tierarzt ist zuverlässig, spricht von einer guten Therapiemöglichkeit, und davon dass die Sache in vielleicht 2,3 Wochen erledigt ist. Dein Hund muss dafür nur morgens und abends fleißig seine Tabletten holen. Tja, und bei diesen Worten hast Du Kopfkino "Oh nein, bloß nicht regelmäßig Tabletten geben …"


Was tun, wenn der Vierbeiner nicht mitspielt?

Das Thema ist immer wieder dasselbe. Während die ersten Male vielleicht noch problemlos funktionieren, wird Ihr Hund schnell misstrauisch und verweigert die Einnahme. Egal ob Du die Tabletten jetzt in Käse, Leberwurst oder sein Lieblingsfutter packst, von Mal zu Mal findet er sie schneller. Dein Hund sortiert sie raus, die Tablette weicht langsam schon auf und wird sicherlich dann schon bitter bis unappetitlich.... Die Verzweiflung wächst, und eventuell hast Du dann auch schon den letzten Weg eingeschlagen: Schnauze auf, Tablette rein, Schnauze zu.

Nein, das ist nicht toll, manche Hunde spucken sie dann immer noch aus, aber das Schlimmste daran: Dein Hund vertraut Dir immer weniger!


Wundert Dich das?

Ich hoffe nicht. Versuch Dich in Deinen Hund zu versetzen, Dir würde es doch genau so gehen! Stell Dir vor, Du bist in einem fremden Land, umgeben von komischen Lebewesen und die stecken Dir jetzt was in den Hals? Super, da machst Du doch sicher richtig gerne mit!


Das Problem

ist doch, dass Du das ganze Jahr das Futter machst, es hinstellst und Dich freust, wenn es geschmeckt hat. Aber jetzt, jetzt ist da der eine Brocken, der rein muss in den Hund, Deine Stimmung ändert sich, der Fokus liegt auf dem Futterstück mit der Tablette und Dein Hund sagt "Nö – das hier ist nicht normal."

Und genau damit hat der Wuffi recht! Das, was Du jetzt hier machst, ist nicht normal.
Aber das Netz und die Freunde haben alle so tolle


Tipps für die Tablettengabe, die nicht so gut sind....

  • Verstecken in Futter:
    Wickel die Tablette in ein Stück Käse, Wurst oder Leberwurst. Viele Hunde schlucken das Leckerli ohne Verdacht herunter
    - Nur Deiner nicht!
  • Tabletten in Pasten verstecken:
    Es gibt spezielle Pasten aus dem Fachhandel, die ideal sind, um Medikamente darin einzubetten. Diese sind besonders schmackhaft und leicht anzuwenden
    - Jupp, kann klappen, aber der erste der sich freut, ist die Industrie und ob Dein Hund diese verträgt, steht auf einem anderen Blatt
  • direktes Verabreichen:
    Wenn Dein Hund gut kooperiert, kannst Du die Tablette vorsichtig direkt in den Rachen legen. Streichel danach den Halsbereich, um den Schluckreflex auszulösen
    - Das hatten wir schon weiter oben, NEIN, Danke!
  • Tricks und Ablenkung:
    Biete ihm kurz davor oder danach etwas besonders Leckeres an, um seine Aufmerksamkeit auf die Belohnung zu lenken
    - Das ist von all den tollen Tipps hier wahrscheinlich am erfolgreichsten …
  • Der Tierarzt
    hat auch keine bessern Lösungen und die Angestellten zucken mit den Schultern, wenn sie Dir die Ersatztabletten verkaufen, Hauptsache Umsatz gemacht.


Was wirklich hilft!

Ist ein gutes Training zur Tablettengabe und Gewohnheit!
Und an dieser Stelle komme ich mit meinem Positivtraining um´s Eck: denn wenn Du die Tablettengabe immer mal wieder über das Jahr trainierst, dann ist es kein Problem, wenn Dein Hund wirklich mal Tabletten braucht.

Dazu brauchst Du kein Signal, sondern einfach immer mal wieder ein paar Tage, wo Du Deinem Hund ein paar leckere Kekse nach dem Futter gibst.

  • Nimm Dir 4 - 6 kleine Brocken die für Dich und Deinen Hund passen (Käse, Leberwurst, …)
    irgendetwas was Dein Hund kennt, gerne mag, und wo Du was herein packen kannst
  • in 1–3 Brocken steckst Du einen kleinen, harten Futterbrocken als "Ersatztablette"
  • gib Deinem Hund die Kekse abwechselnd mit und ohne Deine Ersatztablette
  • mach diesmal ein paar Tage nach einander, dann mal wieder nicht, und dann mal wieder
    und dies immer mal wieder über den Monat verteilt, das Jahr hindurch


Ziel dieser Übung ist

dass es für Deinen Hund vollkommen normal wird, dass er immer mal wieder einen Futterbrocken mit einem harten Kern bekommt und dabei die Erfahrung macht, dass dieser Fressbar ist und schmeckt.
Die Gewohnheit tut dann ihr übriges, denn wenn Dein Hund erst mal gelernt hat, das in dem ihm gewohnten Keksen auch mal ein hartes, aber tolles Inlay ist, dann ist bei der nächsten Medigabe Deine Stimmung eine ganz andere, der Fokus verschoben und Dein Hund spielt mit:-)

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